Hjalmar Schacht

deutscher Bankier, Finanzökonom und -berater; Reichsbankpräsident 1923-1930 und 1933-1939; Reichswirtschaftsminister 1934-1937; Hitlers Generalbevollmächtigter für die Kriegswirtschaft 1935-1937; galt erst als "Magier des Geldes", später als "Finanzdiktator"; nach dem 20. Juli 1944 als Hitler-Gegner in KZ-Haft; Angeklagter vor dem Nürnberger Kriegsverbrechertribunal (1946 Freispruch)

* 22. Januar 1877 Tingleff (heute Tinglev/Dänemark)

† 3. Juni 1970 München

Herkunft

Hjalmar Horace Greeley Schacht wurde als Sohn eines deutschen Kaufmanns und einer dänischen Mutter im damals preußischen und heute zu Dänemark gehörenden nordschleswigschen Geestdorf Tingleff (dän. Tinglev) geboren.

Ausbildung

Abitur machte Sch. an Hamburgs altem Patrizier-Gymnasium Johanneum. Sein Abiturzeugnis enthielt den Vermerk: "Fühlt sich zu Höherem berufen". 1895-1899 studierte er Volks- und Finanzwirtschaft in München, Berlin und Kiel, wo er 1900 mit der Arbeit "Der theoretische Gehalt des englischen Merkantilismus" zum Doktor der Philosophie (Dr. phil.) promoviert wurde.

Wirken

Ins Berufsleben startete Sch. 1900 mit einer Tätigkeit beim Handelsvertragsverein, einem Interessenverband der exportorientierten Industrie in Berlin. 1903 ging er als volkswirtschaftlicher Syndikus und Archivar zur Dresdner Bank, deren stellv. Direktor er 1908 wurde. Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) machte Sch. als Beamter der Zivilverwaltung im deutsch besetzten Belgien in geldpolitischen Fragen auf sich aufmerksam (ab 1914). 1916 wechselte ...